China

China in wenigen Worten:

  • beeindruckende Landschaft und sehenswerte Kultur
  • Interessante Küche
  • Sprachbarriere / Zeichendeutung (=> keine englische Übersetzung in Wort und/oder Schrift)
  • große Herausforderung bei Reisen auf eigener Faust

=> ABER JEDERZEIT WIEDER!!!

__________________________________________________________________

Wuhan + Guilin 24.9 – 28.9

In Wuhan legen wir nur einen Zwischenstopp ein, um am nächsten Morgen mit dem Schnellzug nach Guilin zu fahren. Doch ganz unerwartet dürfen wir in Wuhan das mit Abstand beste Abendessen genießen was wir bis dahin in China gegessen haben. Wir danken dem netten Englisch sprechenden Chinesen der uns den Fisch empfohlen hat.
Guilin

Muscheln

scharfe Bohnen

Yellow Fish

und sogar frisch gebrautes Bier 🙂

 

Nach Guilin fahren wir mit 350 km/h knapp 5 Stunden im Schnellzug. Die bergige Landschaft ist geprägt von Feldern, angelegten Seen, Windrädern und größeren Dörfern. Unsere letzte Zugfahrt in China genießen wir in vollen Zügen.

Der erste Eindruck von Guilin ist super, die Luft ist wesentlich besser und die Stadt gefällt uns auf Anhieb, wir finden uns schnell zurecht. Mit unserem Backpack ziehen wir ca. 15 min. durch die tropischen Temperaturen, ca. 35°C, bis zu unserem Hostel. Nach einer Dusche, Kleidung waschen besichtigen wir die schön beleuchtete Stadt und entdecken eine wunderschöne Stelle am See mit direktem Blick auf die Sonnen und Mond Pagoden (sind zwei 8 eckige Türme die mit einem Unterwassertunnel verbunden sind). Diesen Platz besuchen wir in unserem Aufenthalt in Guilin einige Male, er wird zu unserem Lieblings Platz 😍

Wir starten mit einem guten Cappuccino in den Tag. Das Wetter ist unbeschreiblich schön, Sonnenschein und blauer Himmel. Wir schwitzen ohne Ende bei tropischen 36 Grad, kein Wunder! Die Hitze hält uns nicht davon ab die schöne Stadt mit ihren zwei Flüssen und vier Seen zu Fuß zu besichtigen. Erster Stopp ein Park, der Eintrittspreis erscheint uns aber zu teuer und so gehen wir am Fluss entlang zum Nächsten. Wir besichtigen den Fubo Hill. Wir sehen eine kleine Höhle, in der es angenehm kühl ist. Danach steigen wir die 321 Stufen den Hügel hinauf und sind schweißgebadet. Die Anstrengung hat sich mehr als gelohnt. Die Aussicht über Guilin und die bergige Landschaft ist überwältigend. Nach einem weiteren Stück am Fluss entlang zieht es uns in die Innenstadt, die sehr gepflegt ist und viele schöne Gebäude, Brunnen und Parks bietet. Wir bummeln durch die Stadt bis zu den zwei Pagoden die wir gestern schon von außen bestaunen durften. Auch von innen sind sie sehr sehenswert, die Mond Pagode besteigen wir durch die Treppe bis in den 7 Stock und in der Sonnen Pagode fährt ein Lift hinauf in den 7 Stock, von dort kann man dann zu Fuß noch bis in den 9 Stock gehen. Die Sonnen Pagode ist zwei Stockwerke höher, von beiden hat man aber auch wieder eine tolle Aussicht, wenn auch von beiden die selbe 😉

Es wird schon dunkel und das Lichtermeer eröffnet sich. Die Seen, Brücken und Häuser werden bunt beleuchtet. Im Hostel kümmern wir uns noch um ein Ticket zu den Reis Terrassen in Longji, die wir morgen besichtigen wollen. Wir entscheiden uns ganz spontan für eine geführte Tour mit chinesisch sprechenden Tourguide.

Um 8 Uhr morgens werden wir mit einem klein Bus (hinten 7 Sitzplatze) abgeholt. Ganz erstaunt darüber so luxuriös zu reisen, denken wir die erste Zeit das gleich ein Wechsel in einen größeren Bus stattfindet. Doch der Klein-Bus ist voll und fährt aus der Stadt. Wir fahren ca. 1,5 Stunden und halten kurz an einer Raststätte (die schlimmsten und ekligsten Toiletten die wir in China gesehen haben). Nach dem Schock fahren wir in die Berge und halten an einem kleinen Dorf. Uns erzählt man der Ort sei sehr besonders, in dem Dorf leben Frauen die eine Haarlänge bis zum Boden tragen. Wir verstehen nicht ganz was die langen Haare mit den Reis-Terrassen zu tun haben und sind etwas irritiert. Doch wie wir in den Wochen gelernt haben kommt vieles unerwartet und läuft nicht nach Plan. Was ein Glück das wir ein Pärchen im Bus sitzen haben die in Österreich leben (Er ist Österreicher und sie Chinese, die deutsch lernt und Englisch spricht), durch sie erhalten wir eine englische Übersetzung. In dem Dorf werden uns an jeder Ecke Tücher oder andere Souvenirs angeboten. Die Souvenirs interessieren uns wenig, die Frauen mit den langen Haaren jedoch so sehr das wir uns noch eine Show für weitere 120 Yuan ansehen. In der Vorstellung erleben wir eine Liebesbeziehung bis zur Hochzeit wie sie traditionell im Dorf stattfindet. Es wurde in der traditionellen Kleidung getanzt und musiziert. Am Ende knüpfen die Frauen ihre Haare auf, um sie zu kämmen und neu hoch zu stecken. Die Kultur und Tradition beeindruckt uns. Nach dem langen und unerwarteten Stopp geht es zu den Reis-Terrassen, dachten wir… Nein, wir fahren zu einem Restaurant und alle wollen erst Mal Essen. Da wir dieses Mal eine englische Übersetzung hatten, erfuhren wir das wir einen Bambus-Reis und selbstgemachten Reiswein zum probieren gratis erhielten. Was wir dankend annahmen. Wir wollten aber nicht lange verweilen, sondern endlich zu den Reis-Terrassen. Nach etwas Erklärung und einigem hin und her zeigte man uns den Weg den man zu Fuß hochgehen konnte. Wir besteigen alleine den Weg Richtung Aussichtsplattform, da unsere Mitreisenden die Gondel hinauf nehmen. Viele steinige Treppen und Wege führen uns nach oben. Die Aussicht einfach wunderschön, wir machen immer weiter Bilder. Wir verweilen lange zwischen den hoch angelegten Reis-Terrassen und machen uns erst gegen Abend auf die Heimreise. Auf der Fahrt machen wir überraschend noch einen kleinen Zwischenstopp an einem Wasserfall.

In Guilin trinken wir noch einen Absacker an unserem Lieblings Platz und lassen drei Wochen China Revue passieren.

 

Unser Lieblingsplatz

Dorfbewohnerin

Reis-Terrassen

Wasserfall

_____________________________________________________________________________________

Chongqing + Yangtse Kreuzfahrt 21.9 – 24.9

Die Reise ging mit dem Schnellzug weiter nach Chongqing. Dort wollen wir in erster Linie eine drei tägige Kreuzfahrt über den Yangtse Fluss in einem Hostel buchen, was uns im Reiseführer empfohlen wurde. Am Bahnhof Chongqing sahen wir wohl etwas überfordert aus, sodass eine junge Chinesin uns ihre Hilfe anbot. Sie sprach etwas schnell aber ziemlich verständliches Englisch und zeigte uns den Weg zu der sehr komplizierten und weit abgelegenen U-Bahn Stationen. Die freundliche Helferin outete sich als Tourguide für Langnasen 😂

Durch die Unterstützung finden wir das Hostel ohne große Mühe. Die Kreuzfahrt kann aber erst morgen beginnen, da wir für heute zu spät sind. Wir nehmen uns in dem Hostel ein Zimmer von dem wir eine unglaubliche Sicht über die Skyline der Stadt Chongqing haben und Abends wird uns eine beeindruckende Lichtershow geboten. Von den Lichtern fasziniert, zieht es uns nach draußen und wir spazieren durch die Nacht.

Ausblick aus unserem Zimmer

Chongqing bei Nacht am Yangtse Fluss

 

Am nächsten morgen startet unsere 3 tägige Kreuzfahrt um 14 Uhr, vorher besichtigen wir noch etwas die Stadt mit vielen Hochhäuser und kaufen ein.

Wir werden mit dem Auto und einem weiteren deutschen Paar, Michelle und Achim, zu unserem Bus gefahren, dort steigen wir vier und der Rest Chinesen ein und die Fahrt geht los. Nach ca. 1 Stunde kommen wir in Changshou einer kleinen Stadt an. Wir besichtigen die Altstadt, in der es nicht viele zu sehen gibt außer Einkaufsmöglichkeiten und Restaurants. Unser Aufenthalt dauert noch an bis die Fahrt weiter geht, so probieren wir noch den schon oft gesehenen schwarzen Tofu, dieser schmeckt nach verschimmeltem Käse, nicht unser Geschmack.

Wir fahren weiter bis zu unserem Schiff. Dort stellten wir relativ schnell fest, dass wir 4 Deutschen die einzigen nicht Chinesen sind. Nach dem Einchecken wollten wir uns noch draußen ein Bier gönnen, wir setzten uns auf dem Deck gemütlich auf die kleinen Hocker. Nach wenigen Minuten kamen mehrere Chinesen um uns mitzuteilen, dass alle Sitzmöglichkeiten zum Teehaus gehören und ein Platz 40 Yuan kosten soll. Für den Preis bekommt man normalerweise ein ganzes Abendessen, daher lehnen wir dankend ab und setzten uns ins Zimmer. Um 23 Uhr hielten wir dann noch am ZhangFei Tempel, dieser ist von außen sehr schön beleuchtet. Die Besichtigung fanden wir dann eher langweilig, da wir schon einige deutlich schönere Tempel gesehen hatten.

Am nächsten Tag ging es dann früh los, um 6 Uhr trillerte schon Laute chinesische Musik über die Lautsprecher, sodass auf jeden Fall jeder um 6:20 Uhr wach war um die erste der drei großen Schluchten zu bestaunen.

Kurz danach ging es dann auch schon mit einem kleineren Boot weiter zu den „3 kleinen Schluchten“. Die letzte der 3 kleinen Schluchten war dann sogar nur noch mit einem kleinen Drachenboot erreichbar. Unser chinesischer Tourguide auf dem Drachenboot unterhielt uns mit extrem lauten Gesangseinlagen auf chinesisch. Uns beiden dröhnte schon der Kopf. Wir hofften auf eine ruhige Rückfahrt zu unserem Kreuzfahrtschiff. Daraus wurde aber nichts, in einer abartig lauten Lautstärke wurde dann 1,5 Stunden alles mögliche an Artikeln angepriesen, wir fühlten uns wie auf einer sehr schlechten Kaffeefahrt. Aber die Chinesen fahren wohl voll drauf ab, obwohl uns die Preise nicht günstig vorkamen wurde alles gekauft, von pürierten Fleisch aus der Plastikverpackung, Tee, DVDs….
Den Rest des Nachmittag verbrachten wir auf dem Zimmer und bestaunten draußen die Landschaft. Gegen Abend trafen wir uns dann noch mit dem deutschen Pärchen und ließen den Abend bei einem Bierchen ausklingen.

Am letzten Tag der Tour ging es dann noch zum weltgrößten Staudamm in Yichang, leider war das Wetter an diesem Tag nicht auf unserer Seite und es war sehr neblig. Trotzdem konnte man erkennen was für ein riesen Bauwerk dieser Damm ist.

In unserem Zielort Yichang angekommen, einer ziemlich trostlos ausschauenden Kleinstadt, entschieden wir uns direkt weiter nach Wuhan zu fahren.

Unser chinesisches Kreuzfahrtschiff

Unsere Kajüte

6:20 Uhr, die erste der drei großen Schluchten

Drachenbootfahrt

 

_____________________________________________________________________________________

Chengdu 19.9 – 21.9

Nach 13 Stunden Nachtzug freut man sich unendlich über eine Dusche und frische Kleidung 😁 Die letzte Nacht war wenig erholsam und so Resten wir uns noch etwas im Hotelzimmer, bevor wir den Stadtteil erkunden in dem wir die nächsten zwei Tage wohnen. 

Unser eigentliches Interesse gilt aber der morgigen Tour zu den Pandas. Der Tag beginnt früher als sonst, da unsere kuscheligen Freunde um halb neun fressen und danach ziemlich gemütlich werden und sich den restlichen Tag nicht mehr viel bewegen. Wir sind hin und weg von den vielen Pandas, die wir zu Gesicht bekommen in vielen verschiedenen Aktionen dürfen wir sie erleben, das frühe Aufstehen hat sich gelohnt. Der Pandapark ist wirklich schön angelegt, mit vielen großen Gehegen für die Tiere und schönen Wegen die an Bambus Sträuchern vorbei zu den Pandas führen. Den Nachmittag verbringen wir in der Stadt auf der Suche nach dem Nord Bahnhof. Mit vielen Umwegen erreichen wir unser Ziel und kaufen erfolgreich ein Zugticket am chinesischen Schalter 😀
Abends gönnen wir uns nochmals ein hot Pot essen, dieses Mal dürfen wir uns unser Essen an Spießen aufgesteckt selbstständig aus dem Kühlschrank aussuchen und im hot Pot kochen. Ein leckeres und tolles Erlebnis.

Der chill Panda

Der coolste Panda

Baby-Pandas

Panda beim Training

_____________________________________________________________________________________

Xi’an 16 -18.9

Schon auf dem Weg zum Hostel gefiel uns die Innenstadt weil sie modern ist aber dennoch die chinesische Kultur wiederspiegelt.

Nachdem wir uns kurz frisch gemacht haben, schauen wir uns die nahgelegene Einkaufsstraße an und finden auf dem Rückweg ein schönes Restaurant. Heute wollen wir den traditionellen „Hot Pot“ ausprobieren. Aber leider können die Kellner kein Englisch und die Kommunikation via Übersetzungsapp ist auch nicht wirklich erfolgreich. Kurz bevor wir wieder gehen wollen bietet sich ein junger Gast an für uns zu übersetzen. Wir erklären ihm das wir gerne die traditionell chinesischen Sachen bestellen wollen. Er bestellt für uns ohne das wir wirklich wissen was er bestellt hat, aber er macht einen vertrauenswürdigen Eindruck. Und wir sollten diesmal Recht behalten, er hat für uns eine sehr gute Auswahl getroffen. Er hat zwar die ein oder andere westliche Zutat mitbestellt, wie z.B. Speck, aber das finden wir okay.

Am nächsten Tag ging es dann zur Terrakotta Armee.
Die soll ja ein muss sein, wenn man in Xi’an ist und wurde auch von uns fest eingeplant. Mit dem Bus ca. 1 Stunde Fahrt und immer noch Stadt, bekommt man eine kleine vorstellen das Xi’an als Stadt mit seinen 8,5 Millionen Einwohner so große wie die Schweiz ist und wir davon nur einen Bruchteil sehen. Zur Terrakotta Armee werden im 10 Minuten Takt Busse mit Besuchern hingecart, was wir schnell an den vollen Wegen die zu den Hallen führen bemerken. Wir fangen mit der kleinsten Halle an, in der Hoffnung die wenigsten Leute an zu treffen. Fehlanzeige, die Gänge sind so voll das wir kaum etwas sehen und die mystische Stimmung ist dahin. Wir bemerken einen Stockwerken höher eine Sonderausstellung für die sich kaum ein Chinese interessiert und uns total begeistert, da wir ganz in Ruhe und mit viel Sicht die Ausgrabungsgenstände betrachten konnten. In Halle zwei besichtigten wir die Ausgrabungsstätte in der noch viele verborgene Soldaten und Pferde liegen. Zum Schluss die größte Halle mit all den individuellen Soldaten, die dort schön ordentlich in Reih und Glied stehen. Die Größe ist beeindruckend, doch die vielen Besucher zerstören das Bild dieses besonderen Ortes.

Wir kehren zurück in die Stadt und auch dort finden wir nur überfüllte Straßen von denen wir schnell genug haben. Wir entscheiden uns am darauffolgenden Tag eine Stadt Besichtigung zu machen und das berühmte Muslim Quartier zu besuchen. Man hat wirklich das Gefühl man schlenderten durch einen arabischen Basar und sieht vereinzelt Frauen die Kopftuch und Männer die eine weißer Kopfbedeckung tragen. Die Größe, die Menschenmenge und der Smog ist ermüdend und wir ziehen uns in ein kleines Kaffee zurück an dem wir unsere Eindrücke sammeln.

Um 18:30 Uhr wollen wir ein Taxi zum außenliegenden Bahnhof nehmen, an dem unser Nachtzug fährt. Mit tatkräftiger Unterstützung von der netten Hostel Besitzerin haben wir das Gefühl dieses Mal nicht von einem Taxifahrer über den Tisch gezogen zu werden. Aber wie ihr schon denken könnt, läuft nichts nach Plan auch heute nicht. An Stelle von einem Taxifahrer, macht die Hostel Besitzerin eine selbständig haltende privat Person für uns klar. Noch optimistisch und nach mehrmaligen Nachfragen, ob das wirklich sicher ist geht die Reise los und endet nach ca. 50 km. Mittlerweile ist es schon dunkel geworden und unser Fahrer zeigt uns freundlich auf ein großes Gebäude mit der leuchtenden Überschrift in chinesischen Zeichen. Wir steigend gutgläubig aus und bezahlen ihn. Doch vor dem Eingang finden wir keinen Bahnhof sondern viele Taxifahrer. Toll, wir wurden voll rein gelegt. Wut, Zeitdruck und Enttäuschung machte sich in uns breit, wir verstehen nicht warum man uns so behandelt. Wir versuchen wieder um Hilfe zu bitten, aber damit hat man keinen Erfolg nicht einmal bei der Polizei. So nehmen wir wohl oder übel ein Taxi und erreichen nach langer Fahrt durchs nichts endlich den Bahnhof Süd. Vollkommen fertig steigend wir in den Nachtzug.

Japanisches Hostelum in Xi’an

Hot Pot

Terrakotta Armee

Chinesischer Gemüsemarkt

_____________________________________________________________________________________

Zugfahrt von Pingyao nach Xi’an

Am Bahnhof wurden wir darauf hingewiesen, dass das nicht der richtige Bahnhof ist. Der richtige liegt ca. 7km entfernt. Diesmal behielten wir trotz Zeitdruck einen kühlen Kopf und nahmen einen Bus. Stolz darauf aus unseren Fehlern gelernt zu haben.
Mit dem Schnellzug ging es mit 250 km/h in Richtung Xi’an. (ca 3h Fahrt)

 

_____________________________________________________________________________________

Pingyao 14.9 – 16.9.

Am Bahnhof Pingyao orientieren wir uns kurz und freuen uns nicht gleich von einer Horde Taxifahrer angequatscht zu werden. Schnell finden wir die wunderschöne Altstadt mit seiner prächtigen Stadtmauer. Begeistert schlendern wir durch die kleinen Gässchen auf der Suche nach unserem gebuchten Hostel. Da wir nicht gleich fündig werden fragen wie auf der Tourismus Info nach. Wir finden die Straße, dort wo aber unser Hostel stehen sollte steht ein Kiosk. Wir gehen weiter, auf der Straße befindet sich noch ein Hotel in dem wir nachfragen und um Hilfe bitten. Doch hier will man uns nicht helfen unser gebuchtes Hostel zu finden, sondern ein Hotelzimmer bei ihnen andrehen. Genervt von dem Verhalten, machen wir uns auf die Suche nach einer neuen Unterkunft, da unser gebuchtes Hostel nicht auffindbar ist. Schnell sehen wir etwas passendes und werden freundlich in Empfang genommen. Das Hotel ist zwar nicht preiswert, aber nach den letzten Erfahrungen brauchen wir beide etwas Erholung und gönnen uns den Luxus. Abends schlendern wir noch etwas durch die Gassen und essen das berühmte Pingyao Beef, was uns beide aber nicht begeistert.
Nach einer guten Nacht und einem feinen Kaffee am nächsten morgen, wollen wir den Chinesen eine neue Chance geben😊

Wir hatten von einer Tour durch ein unterirdisches Höhlensystem gelesen, die wir besuchen wollten. Nach mehreren Befragungen und langer Suche fanden wir nichts und entschieden am nächsten Tag weiter zu reisen. So betrachteten wir die wunderschöne Stadt Pingyao, mit ihren chinesischen Innenhöfen und spazieren fast alleine auf der Stadtmauer, die die Altstadt Pingyao umkreist. Die Ansicht von oben ist genauso herrlich wie die Sicht von unten. Die Einsamkeit oben genießen wir doch weit aus mehr als das Gewimmel unten in den Gassen. Abends gönnen wir uns ein wunderbares Essen im Innenhof unseres Hostels und bestellen dazu einen weiß Wein (great Wall) schmecken tut er nicht besonders, aber der Name lässt uns in Erinnerungen schwelgen. Der Tag war sehr entspannt und wir tankten neue Kraft um uns auf die weitere Reise in China zu freuen, die Freude sollte aber nicht von langer Dauer sein. Um 21:15 Uhr durfte Daniel unsere Kleidung aus der Wäscherei abholen. Mit entsetztem Gesicht kommt er zurück und erzählt mir er hätte 263 Yuan (34€)bezahlt. Nun stürzt auch mein Gesicht ab und gemeinsam schimpfen wir über die Abzocker Chinesen. Wir haben für jedes T-Shirt 15 Yuan bezahlt und nicht wie wir beide verstanden haben pro Waschmaschine.

Fazit:

Pingyao ist eine wunderschöne Altstadt mit schönen Gässchen zum Schlendern, sehenswerte chinesische Innenhöfen und einer Stadtmauer die noch toll erhalten ist. Die Stadt hat ihren Charme, auch wenn sie schon sehr touristisch ist.

Pingyao bei Nacht

Innenhof Pingyao

Stadtmauer Pingyao

_____________________________________________________________________________________

Zugfahrt von Datong nach Pingyao 14.9

Gebucht haben wir dieses Mal den „hard seat“. Fest entschlossen alles auszuprobieren, werden wir die Erfahrung 7 Stunden auf einem hard seat nicht wiederholen. 7 Stunden auf einem Knall harten Sitz mit vielen Chinesen die einen permanent anstarren sind zu lange. Ab und an aufstehen und Beine vertreten ist hier keine gute Idee, es könnte durchaus sein das der Platz dann von einem zuvor stehenden Chinesen besetzt wird. Nach der langen Zeit im Zug freut man sich unendlich über die Ankunft und sich endlich wieder bewegen zu können.

Der hard seat blieb aber nicht unsere einzige Erfahrung im Zug. Wir probieren zwei schnell Gerichte zum selber kochen. Ganz einfach heißes Wasser drauf (heißes Wasser bekommt man an jeder Ecke und jedem Zug in China) etwas ziehen lassen und dann genießen. Noch etwas unbeholfen gehen wir an das ganze heran, aber da wir eh schon unter ständiger Beobachtung stehen ist es uns egal und wir lassen es uns schmecken.

Nudeln

_____________________________________________________________________________________

Datong 12.9. – 14.9.2017

• Datong hat ca. 3,3 Millionen Einwohner und ist somit eine eher überschaubare Stadt in China (vergleichbar mit der Größe Berlins)
• 1/3 der Kohlevorkommen Chinas liegen zwischen Datong und Pingyao (nächster Stopp), dementsprechend gibt’s auch viel Smog
___________________________________

Am Bahnhof von Datong nahmen uns gefühlte 100 Taxifahrer in Empfang. Der erste Fahrer den wir aussuchten war eingeparkt, nachdem wir dann zu einem anderen sind hätten sich die beiden Taxifahrer nach einer lautstarken Diskussion fast geprügelt. Dann waren uns beide Taxifahrer suspekt und wir sind schnell in ein anderes Taxi.

Um kurz nach 23Uhr im Hostel angekommen, erklärt uns das Personal unter Lachanfällen dass sie kein Zimmer mehr frei haben. Unsere Buchungsbestätigung interessiert hier niemanden. Nach langer Diskussion via Übersetzungsapps mit dem Personal bemühen sie sich doch ein Zimmer in einem anderen Hostel zu suchen. Gegen Mitternacht haben wir dann doch endlich ein Zimmer. Das Zimmer hat zwar Betten, diese sind aber ohne Matratzen. Die Betten haben einfach eine Holzplatte, wo eine Stoffdecke mit Bettlacken drauf liegt. Entsprechend der brettharten Betten haben wir sehr bescheiden geschlafen.

Am nächsten Tag ging es dann mit dem Bus zu den Yungang Grotten.
Auf dem Weg zum Busbahnhof verlaufen wir uns direkt mal und versuchen dann nach dem Weg zu fragen. Ein etwas älterer sehr netter Chinese teilt uns mit Händen und Füßen mit, dass er auch in die Richtung muss und uns mitnimmt. Er navigierte uns direkt durch die „Slums“ von Datong, wir fühlen uns gar nicht sicher. Und dann hält auch noch ein Mann mit dem Auto an und ruft irgendwas auf Chinesisch zu uns, wir winken dankend ab. Der Autofahrer ist hartnäckig und fährt uns im Schritttempo hinterher. Wir bekommen so langsam Angst und unser Schritt wird deutlich schneller. Unser freundlicher Chinese merkt wohl das wir Angst haben und schreit den Autofahrer mehrmals lautstark an und dann fährt er auch endlich vorbei. Wir atmen auf!
Bis zur nächsten Kreuzung da steht der Autofahrer schon wieder diesmal sogar schon ausgestiegen und wartet auf uns. Wir machen uns schonmal Sprint bereit und gehen im schnellsten Gehtempo an ihm vorbei. Wir schauen uns noch ein paar Mal um, aber er folgt uns nicht mehr. Und kurz danach kommen wir wieder auf eine belebte Straße und sind raus aus den „Slums“…wir sind heilfroh!

Nachdem Schreck frühstücken wir erstmal am Bahnhof.

Danach ging es dann endlich weiter zu den Yungang Grotten mit insgesamt 42 Grotten. In jeder sind Buddhas mit Hand in den Berg gemeiselt. Der größte Buddha misst 16,5m und teilweise sind diese auch noch farblich angemalt, jedoch bei den meisten ist die Farbe verwittert. Ein sehr beeindruckender Ort.

Im Anschluss besichtigten wir die Altstadt von Datong. Diese hat eine sehr schön restaurierte Stadtmauer und sehr schöne Street-Food Straßen. Alles andere erscheint uns hier noch sehr alt und nicht wirklich einladend.
Aber die Stadt investiert gerade 6,5 Milliarden Euro (50 Milliarden CNY) zur Restauration der Stadt und das sieht man auch, es sind viele Parks die gerade angelegt werden, die sich aber jetzt noch im „Rohbau“ befinden

Nach einer ungemütlichen Nacht in unserem eigentlich gebuchten Hostel welches sich als Raucherzimmer (vergleichbar mit dem Geruch aus der Scheune in Breisig) rausstellte ging die Reise mit dem Zug weiter nach Pingyao.

Fazit Datong

Eine noch relativ driste chinesische Stadt, deren Haupteinnahme der Kohleabbau ist und das merkt man am Smog. Datong dient als guter Ort für einen Ausflug zu den sehr schönen Yungang Grotten.
Die Stadt an sich wird nach der Restauration in ein paar Jahren bestimmt deutlich mehr Charme haben, als jetzt.

Buddha in den Yungang Grotten

Temple in den Yungang Grotten

Straßenleben in Datong

Street Food

 

_____________________________________________________________________________________

Unsere erste Zugfahrt

Von Peking nach Datong

Nachdem wir am Vortag über kleinere Umwege und nach „nur“ 2,5h unser Zugticket gebucht hatten (nochmals DANKE Caro), ging heute das Abenteuer „Zugfahren in China“ los.

Nachdem wir ohne größere Probleme den Hauptbahnhof gefunden hatten, suchten wir nach dem Ticket Office dafür umso länger. Im Ticket Office angekommen, erstmal durch die Sicherheitskontrolle und zack Daniel darf seinen großen Backpack öffnen und für das gute schweizer Taschenmesser ist hier Endstation. Dann holten wir unsere Tickets ab, die hier mit Namen und Passnummern versehen sind.

Und jetzt ab in den Hauptbahnhof durch die nächste Sicherheitskontrolle und wer darf wieder ausräumen, richtig Daniel, aber diesmal zum Glück nur der kleine Rucksack. Nach einer wiederholten Kontrolle und Diskussion der Sicherheitskräfte durften wir dann weiter.
Nach kurzer Orientierung haben wir herausgefunden, wir müssen in den total überfüllten Wartesaal 4. Unsere Laune sank direkt in den Keller, denn das Wort „Rücksicht“ gibt es wohl auf chinesisch nicht. Es wurde gedrängelt, laut rumgeschrien und wenn wir dann Mal einen gemütlichen Platz gefunden haben wurden wir dauerhaft fotografiert bzw. „unauffällig“ gefilmt bei einem Videoanruf.

So und dann fuhr unser Zug auch pünktlich auf die Minute los. Wir hatten „hard sleeper“ gebucht, d.h. es sind 3 kleine Betten (ca. 1,80m lang und ca. 50… 60cm breit) übereinander.
Die Fahrt ging durch eine wundervolle Berglandschaft und an ein paar Kohlekraftwerken vorbei. Und wieder pünktlich auf die Minute kamen wir in Datong an.

 

Landschaft von Peking nach Datong

Zug „hard sleeper“

 

 

_____________________________________________________________________________________

 

 

Peking

Anreise

Nach insgesamt ca 24h Reisestrapazen erreichen wir unser Hostel um 16uhr Ortszeit.
Unser erster Eindruck beängstigend und völlig fremd. Nichtsdestotrotz machen wir uns los auf eine kleine Erkundungstour. Nach anfänglichen Kommunikationsproblemen genossen wir auch unser erstes Street-Food-Abendessen

Verbotene Stadt & Jingshan Park

Umgeben von gefühlt 1Millionen Menschen bahnten wir uns den Weg zum vermeintlichen Eingang um dann vom Sicherheitspersonal via Übersetzungsapp zu erfahren, dass es der Ausgang ist. Leider wollte uns der wehrte Mann nicht sagen wo sich der Eingang befindet. Also hieß es wieder zurück durch die Menschenmenge. Dann mussten wir einmal außen um die verbotene Stadt herum, ein Spaziergang von ca 1h.
Die verbotene Stadt ist echt beeindruckend groß und genau so wie man sich China vorstellt.

Danach ging es noch in den gegenüberliegenden Jingshan Park, von dem höchsten Punkt des Parkes hat man eine sehr sehenswerte Aussicht auf die verbotene Stadt und den restlichen Teil von Peking, wäre da nicht der Smog.

Summer Palace und Bell/Drum Tower

Summer Palace ist nach der verbotenen Stadt ein weiterer großer chinesischer Palast, mit einer wunderschönen Seen/Wälder Landschaft. Als wäre die Weite nicht genug hat man die heiligen Stätten auf die höchsten Punkte gebaut. Um sie zu besichtigen muss man zahlreiche Stufen erklimmen.

Danach ging es noch in die nahgelegenen Bell Tower und Drum Tower, die man zu unserer Freude durch steile Treppen erreichte. 😤
Im Bell Tower befindet sich die größte Glocke Chinas. Im Drum Tower befinden sich rießige Trommeln, dort findet jede Stunde ein beeindruckendes und lautes Trommel-Konzert statt.

Chinesische Mauer in Mitianyu und 100jährige Eier

Um die chinesische Mauer in Mitianyu zu erreichen, buchten wir uns eine geführte Tour. Morgens um 7Uhr wurden wir abgeholt und dann hieß es 3h Busfahrt. Der Verkehr in Peking ist extrem hoch und chaotisch…eine rote Ampel heißt hier nicht unbedingt das man stehen bleiben muss…hier gilt noch das Naturgesetz „der Stärkere hat Vorfahrt“. Wir sind immer noch erstaunt das wir keinen umgefahren haben. Aber jetzt weiter mit der Mauer.

Angekommen an der Mauer ging es via Shuttlebus und Sessellift hoch. Schon die ersten Blicke zeigten uns auf was für ein gigantisches Bauwerk dies ist. Voller Elan entdecken wir die auf- und absteigenden Abschnitte der Mauer. Ein magischer Ort!
Herunter ging es dann via Sommerrodelbahn im rasanten Tempo, soweit die Theorie. Leider hatten wir das Glück ein Renterpäarchen vor uns zu haben, nichtsdestotrotz hatten wir jede Menge Spaß.
Auf der Heimreise haben wir dann auch noch eine kleine Stadtrundfahrt bei Nacht bekommen.

Am Abend haben wir uns dann ein weiteres kulinarisches Highlight die „100jährigen Eier“ gegönnt. Das Aussehen ist gewöhnungsbedürftig, aber der Geschmack verlangt nach mehr.

Verbotene Stadt

Summer Palace

Summer Palace – Treppen, Treppen, Treppen…

Summer Palace – Einkaufsstraße

Chinesische Mauer

Horsti 🙂

100jährigen Eier…mhhh

 

3 replies on “China”

  1. Anja sagt:

    Hallo ihr lieben, wir lesen mit Begeisterung eure Erlebnisse 🙂 sehr schöne Bilder und Eindrücke! Puh manche Chinesen scheinen aber echt komisch zu sein.. Ich hoffe die netten überwiegen bald und ihr habt die nächsten Tagen wieder ein „richtiges“ Bett! ✊ Freuen uns von euch zu lesen und sind gespannt was ihr als nächstes erlebt ☺️ ah und Danke für „Horsti-Bild“ Genial Liebe Grüße, viel Spaß und passt auf euch auf 😉 Anja & Olli

  2. Rita Eschweiler sagt:

    Hallo ihr Lieben, lese seit eurer Abreise die spannenden Berichte. Manche Erlebnisse von euch kann ich bestätigen. Da ich nie auf eigene Faust in China war, hatte ich bei den Sehenswürdigkeiten und organisierte Fahrten, keine Probleme. Ihr kämpft euch durch, und es schweißt ungemein zusammen. Liebe Grüße aus der Heimat. Rita
    Ich wuensche Euch auch weiterhin eine spannende und vor allem eine wunderschöne Reise im Land des lächelns. Franz

  3. Christin sagt:

    „Home is where your bag is!“
    Ihr reist mit Glücksgefühlen und habt unvergessliche Momente zusammen. Man merkt es euch direkt an. Ihr bringt mich ins Schwärmen und fasziniert mich mit euren ausführlichen Berichten. Ich bin noch auf viele weitere Erlebnisberichte von euch gespannt und neugierig, was euch noch alles Spannendes erwartet. Passt gut auf euch auf ihr Lieben.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht verĂśffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert